Was sieht du, wenn du eine Weile aus dem Fenster schaust? Die vorbeiziehenden Wolken?
Menschen, die vorbeieilen?
Vögel in einem alten Baum?
Glitzerndes Wasser?
Oder, wie die meisten von uns, eine befahrene Straße mit einem tristen Gebäude gegenüber?
Der Ort an dem wir leben und arbeiten, die Umgebung, äußere Umwelteinflüsse haben einen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Wir sollten uns immer wieder vor Augen fügen, dass unsere Lebensbedingungen unterschiedlich sind, dass gute Luft, ein schöner Ausblick, Lautstärke, sichere Wohnumgebung, nahe Grünräume nicht gleichmäßig verteilt sind.
Städte sind ungerecht.
Das klingt hart, ist jedoch ganz einfach nachzuweisen. In Berlin macht der Umweltgerechtigkeitsatlas darauf aufmerksam. Ja, ich weiß. Das erste Gefühl, das sich bemerkbar macht ist: Es kann sich doch jeder selbst aussuchen, wo er wohnt.
So schlimm ist es doch gar nicht, da muss man ja nicht gleich von Ungerechtigkeit sprechen. Ist das nicht übertrieben?
Nein, es ist nicht übertrieben und wir müssen darüber reden und es uns bewusst machen. So können wir als Planende Verantwortung für das Gebäude UND die Umgebung übernehmen und lebenswerte, gerechte Räume schaffen.
Der Berliner Umweltgerechtigkeitsatlas definiert fünft Faktoren, nach denen Belastungen durch Umwelteinflüsse bewertet werden:
- Lärmbelastung
- Luftschadstoffe
- Bioklimatische Belastung
- Grünflächenversorgung
- soziale Benachteiligung
Stöbert doch einmal in den Karten, in welcher Zone lebt ihr? Welchen Belastungen seid ihr im Wohn- und Arbeitsumfeld ausgesetzt? Link
Sollte nicht jedem Menschen, der in einer Umgebung lebt, in der er durch äußere Umwelteinflüsse belastet ist in geringer Entfernung eine Oase zum auftanken zu Verfügung stehen?
Ein ruhiger Ort, eine ansprechende Architektur, ein schattiger und kühler Ort im Sommer, eine gepflegte Grünfläche, ein Ort mit guter Luft?
Jeder Mensch nimmt äußere Einflüsse auf eine ganz individuelle Art und Weise wahr. Für hochsensible Personen und Personen im autistischen Spektrum können gerade die städtische Geräuschkulisse oder sich überlagernde Gerüche unerträglich sein.
Asthmatiker*innen leiden verstärkt unter der Feinstaubbelastung. Der ausbleibenden Regen verstärkt das Problem, da der Wind vertrocknete Erde verweht, Pollen aufwirbelt und sich mit anderem Feinstaub und Pestiziden mischt.
Es ist ein richtiger Staubcocktail, der auch gesunden Menschen zu schaffen macht.
Jeder Mensch bringt also andere gesundheitliche und emotionale Voraussetzungen mit und hat andere Bedürfnisse an den Stadtraum.
Hier mein Aufruf an alle Architekt*innen:
Analysiert vor dem Beginn der Planung intensiv die Gebäudeumgebung. Beachtet Aspekte der Umweltgerechtigkeit und plant Ausgleichsmaßnahmen.
Plant ganzheitlich!
Veronika Findeisen-Wählt
Eiswerderstraße 16, 13585 Berlin
c/o smartspaces, Gebäude 127
Tel.: +49 170 611 28 30
E-Mail: kontakt@zukunftsraum-berlin.de
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