Schreib doch mal dem Grünflächenamt

Du bist auch eine von den Personen, die mit offenen Augen durch die Straßen geht und nicht alles einfach hinnimmt, was vor sich geht? Dir ist deine Umgebung und Umwelt nicht egal? 

Das ist gut! Sehr gut sogar.

Schreib doch mal dem Grün-flächenamt!

von Veronika 
Findeisen-Wählt

Du bist auch eine von den Personen, die mit offenen Augen durch die Straßen geht und nicht alles einfach hinnimmt, was vor sich geht? Dir ist deine Umgebung und Umwelt nicht egal? Das ist gut! Sehr gut sogar. 

Wichtig dabei ist nicht in Zynismus zu verfallen. Ja, viele Dinge passieren gleichzeitig, es fühlt sich manchmal erschlagend an und es könnte das Gefühl aufkommen, dass man nichts in der Hand hat. 

Doch du nicht allein. Wenn jeder einen Beitrag innerhalb seines Handlungsspielraumes leistet, können wir viel bewegen! Also beginnen wir ganz am Anfang. Welchen Wert haben alte Bäume eigentlich für unsere Stadt und warum sind sie schützenswert? 

Erst einmal haben viele Menschen eine emotionale Verbindung zu Bäumen, die sie schon seit ihrer Kindheit kennen. Sie sind Orientierungspunkte, stabile Fixpunkte in einer instabilen Zeit. Häufig sind Bäume mit sehr frühen, positiven Kindheitserinnerungen verknüpft. 

 

Schauen wir auf die Wirkung, die alte Bäume auf unsere Umgebung haben, finden sich viele positive Aspekte. Das Wurzelwerk reguliert den Wasserhaushalt des Bodens, indem es die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens erhöht und die Grundwasserneubildung fördert. An Steilhängen können Bäume den Boden stabilisieren.

Bäume sind Lebensraum und Nahrungsquelle für unzählige Tierarten, gehen einzigartige Symbiosen mit anderen Pflanzen und Pilzen ein oder stehen in Wechselwirkung mit diesen. 

 

Im Sommer profitieren die Menschen von Verdunstungskälte durch das Blattwerk. Um es zu veranschaulichen: Ein 80 Jahre alter Baum transpiriert an einem Tag das Wasser von 320 gefüllten Badewannen! Die Umgebungstemperatur sinkt um 2-3°C in den verschatteten Bereichen. Zu erwähnen ist auch die CO²- und Staubbindung. Bis zu 12.000 Staubteilchen werden pro m² Blattfläche aus der Luft gefiltert.

Alle genannten Aspekte sind bei alten Bäumen viel stärker ausgeprägt, als bei jungen Neupflanzungen. Alte Bäume sind zusätzlich resistenter gegen Trockenheit und Schadstoffeinflüsse oder beengte Verhältnisse, Neupflanzungen dagegen häufig anfälliger. 

 

Das sind doch beachtliche Fakten! Es ist also festzuhalten: Alte Bäume bringen einen Mehrwert für unsere Stadt, für uns Menschen und für die Stadtnatur, wir sollten sie hegen und pflegen. Umso unverständlicher ist es für mich, wenn ich sehe, wie unsere Stadtbäume häufig behandelt werden. 

 

Auf dem Bild seht ihr einen eindeutigen Verstoß gegen die Berliner Baumschutzverordnung. Auf diesem kleinen Bildausschnitt sind gleich mehrere Verstöße klar sichtbar:

1. Der Wurzelbereich wird ungeschützt von schweren Baufahrzeugen befahren.

2. Es werden Baustoffe im Wurzelbereich gelagert und sogar ein Bau-WC ist achtlos dort abgestellt. 

3. Der Stamm ist vollkommen ungeschützt.

 

Nun könnte man sagen:" Na und? Der Baum hält das schon aus."

In dem dargestellten Fall ist es fast nicht vermeidbar, dass Schadstoffe in den Boden und in diesem Fall in den Wurzelbereich gelangen. 

 

Traut euren Augen

Wenn ihr das Gefühl habt: Hier stimmt etwas nicht. Dann ist das meistens berechtigt. Was können wir also tun? 

 

1. Prüft, ob der Baum auf öffentlichem oder privatem Gelände steht.

Öffentliches Gelände:

2. Meldet den Vorfall dem Ordnungsamt, oder direkt dem Straßen- und Grünflächenamt. Es gibt eine tolle App vom Ordnungsamt, mit der ihr eine Meldung in 2 Minuten erledigt habt! Ladet die "Ordnungsamt-Online" App  hier herunter oder erledigt es einfach über die Internetseite des Ordnungsamtes hier.

3. Habt ihr das Gefühl, dass nichts passiert? Dann wendet euch telefonisch an das Grünflächenamt in eurem Bezirk.

Nun ist es aber so, dass das Ausmaß von Beschädigungen erst nach der Fertigstellung der Baustelle sichtbar wird. Wird die Erde im Wurzelbereich verdichtet, kann der Baum weniger Wasser aufnehmen und wird unter Umständen langsam absterben. Die Firma, die dies verursacht hat, wird das wahrscheinlich gar nicht mehr mitbekommen. 

 

Schauen wir uns den Stamm an. Durch den fehlenden Stammschutz können Verletzungen durch Baumaschinen entstehen. Solche Wunden sind Angriffspunkte für Pilze und Bakterien, die dem Baum schaden können. Ist der Baum bereits geschwächt, wird er wahrscheinlich erkranken, da ihm keine Schutzholzbildung gelingt. 

 

Und das Bau-WC? Was ist damit?  Die Toiletten müssen regelmäßig entleert und mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln gesäubert werden.

Privates Gelände:

A. Meldet den Vorfall dem Umwelt- und Naturschutzamt in deinem Bezirk. Am besten sendet ihr Fotos von der Situation. Wenn es sich um eine Baustelle handelt, könnt ihr der Bau- und Wohnungsaufsicht den Verstoß gegen die Baumschutzverordnung melden. 

 

Lasst uns gemeinsam bestehende Werte erhalten, die Stadtnatur wertschätzen und für den Erhalt eines lebenswerten Wohnumfeldes einstehen!

Ich wünsche euch viel Freude beim Gestalten unserer Zukunft!

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Veronika Findeisen-Wählt

Eiswerderstraße 16, 13585 Berlin 
c/o smartspaces, Gebäude 127

 

Tel.: +49 170 611 28 30

E-Mail: kontakt@zukunftsraum-berlin.de

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