Ökologische Schäden 
auf der Baustelle
vermeiden

von Veronika Findeisen-Wählt

Bei der Planung einer Baustelleneinrichtung stellt sich immer die Frage: Wie gehen wir mit dem bestehenden Außenanlagen um? Was darf bleiben, was kommt weg und was ist besonders schützenswert. Jeder am Planungsprozess Beteiligte hat eine andere Sicht auf das Projekt und andere Wertevorstellungen. Auch, wenn alle an einem Strang ziehen, ist den Auftraggebern etwas anderes wichtig, als den planenden Personen, den Nutzenden etwas anderes, als den Anwohnern. Hinzu kommen Unmengen gesetzlicher Vorgaben und bauliche Fragen, die Beachtung finden müssen. 

 

In der Gemengelage erhält der Außenraum jedoch häufig zu wenig Beachtung und Wertschätzung. Der Erhalt bestehender Werte, wie eine gut gepflegte und gesunde Hecke, schöne Staudenbeete oder Gehölze finden kaum Beachtung in der Vorplanung, Ausschreibung und weiterem Verlauf der Planung. Eine der Ursachen dafür ist, dass es sich am schlechtesten in finanzielle Werte übersetzen lässt. Natürlich kann man die Kosten für die Neuanlage einer entsprechenden Hecke gegenrechnen und diesen Wert ansetzen. 

 

Doch es lässt wichtige Faktoren außer Acht. Eine gesunde Bestandshecke ist bereits angewachsen, sie hat sich an diesen Stadtort über viele Jahre gewöhnt und bereits eine gewisse klimatische Widerstandsfähigkeit entwickelt. Soll diese Hecke also durch eine neue Hecke ersetzt werden, sind nicht nur die Kosten für die Neuanlage anzusetzen, sondern auch das regelmäßige Wassern, die Fertigstellungspflege und Anwuchspflege für die ersten 2-3 Jahre! So kommt es, dass die Bestandsvegetation auf einem Grundstück nach den Umbaumaßnahmen größtenteils ersetzt wird, die dafür anfallenden Kosten wurden in der Regel zu gering in der Kostenschätzung angesetzt, weshalb für hochwertige Pflanzen und eine langfristige professionelle Pflege kein Geld übrig ist.

 

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auch auf die Bodengesundheit legen. Erfährt der Boden während der Bauzeit Verunreinigungen, wird auch die Vegetation Schaden nehmen und die negativen Folgen in den ersten 2-3 Jahren nach der Fertigstellung erkennbar. Bäume vertrocknen, Wiesen- oder Rasenflächen versanden, Pflanzen werden von Krankheiten befallen. 

 

 

Da die Auswirkungen schleichend sichtbar werden, wird es 2 Jahre nach Fertigstellung nicht direkt mit den Baumaßnahmen in Verbindung gebracht und ist durch die Betroffenen schlecht nachzuweisen.

Mangelhafte Pflege, eine schlechtere Bodenqualität, Beschädigungen und minderwertige Ware haben zwangsläufig negative Folgen, wie Krankheitsbefall, übermäßigen Wuchs von Beikraut und daraus resultierender Verschattung oder schlimmstenfalls Vertrocknen. Selbst, wenn Planende im Bauprozess alles richtig gemacht haben, ist ein Pflegekonzept und eine langfristige professionelle Pflege durch geschultes Personal unabdingbar. Ansonsten besteht zusätzlich die Gefahr, dass Pflanzen nicht korrekt erkannt und schlimmstenfalls einfach entfernt werden. Aber auch falsche Schnittmaßnahmen führen langfristig zum Abgang der Pflanzen und es muss innerhalb kürzester Zeit nachgepflanzt werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.

 

In Bezug auf Bestandsbäume ist die Situation allerdings etwas anders, denn hier gibt es ab einer bestimmten Größe einen gesetzlichen Schutz und geforderte Schutzmaßnahmen, die während der Bauphase umgesetzt werden müssen.

Doch auf einem Großteil der Baustellen werden diese nicht korrekt umgesetzt. Wurzeln, Stämme und Äste werden beschädigt, schwere Baumaterialien werden im Wurzelbereich gelagert oder der Bereich mit Baufahrzeugen überfahren und verdichtet. Hier hilft eine gute Kenntnis der gesetzlichen Vorgaben, die frühzeitige Beachtung schützenswerter Vegetation in der Planung und eine intensive Abstimmung mit den Baufirmen um ausreichende Schutzmaßnahmen durchzusetzen.

Planende sollten sich mit einer guten Bestandsdokumentation der Außenanlagen wappnen. So lässt sich der Zusammenhang zwischen Baumaßnahmen und Schäden im Nachhinein besser nachweisen. 

 

Noch besser ist es, sich bei komplexen Bauvorhaben von Expert*innen durch eine ökologische Baubegleitung unterstützen zu lassen!

 

 

Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrem nächsten Bauvorhaben oder bei 

laufenden Projekten.

 

 

Veronika Findeisen-Wählt

Eiswerderstraße 16, 13585 Berlin 
c/o smartspaces, Gebäude 127

 

Tel.: +49 170 611 28 30

E-Mail: kontakt@zukunftsraum-berlin.de

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